BHKW zum Nulltarif

Kaum einer verschenkt etwas. Hinter Versprechungen wie „kostenlos“ oder „zum Nulltarif“ verbergen sich häufig Folgekosten oder Abhängigkeiten, die ins Geld gehen. Das gilt aber nicht für die momentanen Programme des KfW-Pakets „Energieeffizient Bauen und Sanieren“.
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Stromkosteneinsparungen ohne selbst investieren zu müssen – mit KfW-Effizienzhaus 40 plus geht die Rechnung auf, bestätigt Berater Goran Babok vom Dienstleister Aqua-Energy-Plus

Die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau bezahlt die komplette Installation eines BHKW nebst Peripherie, wenn sich der Bauherr/Investor für den Standard mit dem geringsten Primärenergiebedarf entscheidet, dem KfW-Effizienzhaus 40 plus.

Die 40 steht für einen Primärenergiebedarf von lediglich 40 % des KfW 100-Normalhauses und der Zusatz plus für eine installierte Anlage zur Eigenstromerzeugung und –nutzung mit erneuerbaren Energien. Das kann ein Photovoltaikabsorber oder eine Kleinwindanlage oder ein Biogas-BHKW oder eine entsprechende Kombination sein.

Biogas bezieht sich, ähnlich wie bei grünem Strom, auf den Bezug von CO2-neutralem Gas, nicht auf die direkte Verfeuerung. Der Versorger ist verpflichtet, die georderte Menge ins Erdgasnetz einzuspeisen. Der Tilgungszuschuss bei KfW 40 plus beträgt bis 25 % der Baukosten je Wohneinheit, begrenzt auf eine Bausumme von maximal 120 000 Euro je Wohneinheit, ergo 30 000 Euro.

Ideale Objekte

Im Endergebnis sieht es so aus, dass etwa ein Appartementhaus wie in Berlin-Neukölln mit 170 Wohneinheiten bei beispielsweise nur 10 000 Euro Förderung je Wohneinheit von der KfW 1,7 Mio. Euro erhält. Damit lassen sich alle zusätzlichen Ausgaben, bezogen auf den Standard, finanzieren. Der Ertrag in Form von Stromkosteneinsparungen verbleibt beim Betreiber.

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Appartementhaus Silbersteinstraße Berlin-Neukölln mit 170 Wohneinheiten
Bilder: EC Power

In der Neuköllner Silbersteinstraße teilten das Ingenieurbüro Verdi Michael Schmidt und der EC-Power-Premiumpartner Aqua-Energy-Plus Gmbh, beide Berlin, die vorgeschriebene Stromerzeugung von 500 Watt je Wohneinheit plus noch einmal 10 Watt je Quadratmeter Wohnfläche auf Siliziumszellen auf dem Dach und auf ein BHKW auf.

Die Dachfläche allein hätte nicht genügt, um den verlangten Ertrag von etwa 140 000 kWh Elektrizität im Jahr einfahren zu können. Mit dem XRGI 20 von EC Power mit einer Leistung von 20/40 kW elektrisch/thermisch gelingt das dagegen problemlos.

Bei nur 6 000 Betriebsstunden im Jahr liefert das XRGI alleine bereits 120 000 kWh. Die PV-Anlage muss nur noch die Differenz decken.

Für Michael Schmidt sind Appartementhäuser oder Altenpflegeheime, wo jedes Pflegezimmer als separate Einheit zählt, ideale Objekte für den KfW-Standard Effizienzhaus 40 plus. Preiswerter sei eine nachhaltige TGA nicht zu realisieren.

Info → EC Power und Aqua-EnergyPlus