Gemeinde Ilsede digitalisiert Thermostate in Rathaus und Rathaus-Außenstelle
Die Energieeffizienz wird mit bedarfsgerechtem intelligentem Heizen gesteigert. Gleichzeitig verbessert sich die CO2-Bilanz der Gemeinde durch weniger Treibhausgas-Emissionen. Die KI-Technologie von vilisto wird zunächst in zwei Gebäuden installiert, weitere sollen folgen
Investition in Innovation: In den öffentlichen Gebäuden der Gemeinde Ilsede wird künftig mithilfe von künstlicher Intelligenz geheizt – und gespart. Laut Gemeindebaurat Marco Köster sind pro Gebäude 20 Prozent Energieeinsparung geplant. So entlastet die Gemeinde nicht nur den kommunalen Haushalt durch reduzierte Heizkosten, sondern verbessert durch den niedrigeren Energieverbrauch auch die örtliche CO2-Bilanz. Um das niedersächsische Klimaziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, zu erreichen, setzt die Gemeinde auf eine innovative KI-Technologie.
Zwei Gebäude bereits digitalisiert, weitere sollen folgen
Umgesetzt wird das Energiesparprojekt mit dem Hamburger Unternehmen vilisto, das zunächst zwei Verwaltungsgebäude mit den digitalen Thermostaten ausstattet. In der Außenstelle des Rathauses in Gadenstedt sind sie bereits seit August installiert, im Oktober folgt das Rathaus. Die Gemeinde rechnet damit, durch die Technologie jährlich 6.600 Euro Heizkosten in diesen zwei Gebäuden zu sparen. Sind die Projekte erfolgreich, plant Bürgermeister Neuhäuser genannt Holtbrügge für nächstes Jahr die Umrüstung in weiteren gemeindlichen Immobilien.
„Technologie und Digitalisierung erleichtern in unserer Gemeinde bereits viele Prozesse – und optimieren nun auch unsere Heizkörper. Es ist wichtig, immer offen für derartige Innovationen zu bleiben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit vilisto, die uns einen großen Schritt näher Richtung Klimaneutralität bringt“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde investiert einen fünfstelligen Betrag in die Energiesparlösung und erhält dazu einen Zuschuss über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Höhe von 10.000 Euro. Die Investition soll sich durch die prognostizierten Einsparungen innerhalb weniger Jahre amortisieren. Wie hoch die Einsparungen am Ende der Heizperiode tatsächlich ausfallen, wird wissenschaftlich durch vilisto ermittelt.
Geheizt wird nur bei Bedarf
Die Technologie ist eine Methode zur Steigerung der Energieeffizienz in sogenannten Nichtwohngebäuden. Dabei werden die konventionellen Heizkörperthermostate durch intelligente vilisto-Thermostate ersetzt. Diese beheizen Büro- und Aufenthaltsflächen dann nur noch, wenn die Räume tatsächlich benutzt werden. Stellen Präsenzerkennungssensoren fest, dass ein Raum leer ist, reguliert sich die Raumtemperatur automatisiert herunter und Heizenergie wird gespart.
„Unser digitales Wärmemanagement bringt einen sofortigen Einspareffekt, ohne dass die Raumnutzenden davon beeinträchtigt werden“, erklärt Christoph Berger, Geschäftsführer von vilisto. „Die Optimierungen verhindern Energieverschwendung und bilden die Grundlage, um die Energieversorgung langfristig auf Erneuerbare zu umstellen und so CO2-neutral zu werden.“
Öffentliche Einrichtungen sollen Vorbild im Klimaschutz sein
Der Handlungsdruck auf Kommunen hinsichtlich der Energiewende steigt: Anfang der KW 2024 veröffentlichte die Deutsche Energieagentur dena ihre„Fit für 2045“- Studie. Im Rahmen dessen betont Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Die Umsetzung der Energiewende benötigt in den nächsten Jahrzehnten hohe Investitionen, insbesondere im Gebäudesektor. Die öffentliche Hand sollte hier Vorreiter sein.“ Auch gesetzlich ist die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen verankert: Gemäß Energieeffizienzgesetz (EnEfG) muss die Öffentliche Hand ein Einsparungsziel von jährlich zwei Prozent erfüllen.
Info → vilisto