Industrielle Präzision durch Vormontage

Sanitärwände im Hotelbau: Planer setzt auf Systemlösung
Im Münchner Stadtteil Solln eröffnete Ende März 2018 das neue Hotel Südstern. Als Langzeitunterkunft für Geschäfts- und Individualreisende bietet das Boardinghouse 36 modern eingerichtete Zimmer mit Bad. Je zwei Badezimmer teilen sich die Versorgungs- und Abwasserleitungen in der gemeinsamen Sanitärwand, die auch die Spülkästen sowie Anschlüsse für Waschtische, Duschen und WCs enthält.
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Bild 1: In den beiden oberen Etagen des Neubaus entstehen die Hotelzimmer. Unten findet ein Drogeriemarkt Platz

Bei der Wahl der Installations-, Rohrleitungs- und Sanitärsysteme des Hotels Südstern entschied sich Andreas Pauli vom Planungsbüro ing.concept GmbH aus Schöngeising für den Hersteller Geberit. Eine langjährige Zusammenarbeit und positive Erfahrungen mit den Produkt- und Systemlösungen gaben dafür den Ausschlag.

Doch der eng getaktete Zeitplan für den Hotelbau (Bild 1) ließ die Montage der Einzelteile vor Ort nicht zu, so dass die Sanitärwände extern vorgefertigt werden mussten – für Pauli eine neue Erfahrung.

Individueller Kundenwunsch steht im Vordergrund

Für die Produktion setzte Pauli auf die Expertise der MCP Fertigungstechnik GmbH aus Söchtenau in Oberbayern – eines von nur wenigen Unternehmen in Deutschland, die sich auf die Werksmontage von Systemwänden spezialisiert haben.

MCP geht flexibel auf Kundenwünsche ein: Das Angebot reicht von der Montage einzelner Installationsregister für Einfamilienhäuser bis zur Massenfertigung komplexer Sanitärwände für Hotels.

Dabei kann MCP auch Produkte unterschiedlicher Hersteller kombinieren. Im Falle des Münchner Boardinghouses wurden die Sanitärwände mit dem zertifizierten Komplettsystem Geberit Quattro gefertigt und um eine Frischwasserstation der Firma KaMo ergänzt.

Geprüftes Komplettsystem

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Bild 2: Die Installateure nehmen die Elemente durch die Bauöffnung entgegen

Je nach Bauanforderung kombiniert Geberit Quattro die Installationssysteme GIS oder Duofix Systemwand, die Trinkwasser- und Heizungssysteme Mepla, Mapress oder PushFit und die schalloptimierten Abwassersysteme Silent-Pro, Silent-db20 und Silent-PP zu einem Komplettsystem.

Es kann individuell auf die Anforderungen der Bauaufgabe zugeschnitten werden und erfüllt die vier bauordnungsrechtlichen Grundanforderungen Schallschutz, Brandschutz, Feuchtigkeitsschutz und Statik. Für das Komplettsystem wird lediglich eine einzige Übereinstimmungserklärung benötigt.

Das Komplettsystem hat durch erfolgreiche Brandprüfungen nachgewiesen, dass alle bauordnungsrechtlich geforderten Brandschutzanforderungen erfüllt werden.

Daher hat Geberit Quattro die entsprechenden Anwendbarkeitsnachweise für feuerwiderstandsfähige Installationswände (AbP) F 30 und F 90 sowie für feuerwiderstandsfähige Installationsschächte (AbZ) I 30 und I 90 erhalten. Das macht es für den Einsatz im Hotelbau mit entsprechend hohen Anforderungen an Brand- und Schallschutz ideal.

Materialplanung mit Planundssoftware ProPlanner

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Bild 3: Drei Installateure sind nötig, um die schweren Register übereinander zu setzen und zu befestigen. Anschließend werden die Rohre und Leitungen verbunden

Zur Angebotserstellung, Kostenschätzung sowie zur technischen Ausarbeitung der Sanitärwände nutzte MCP den Geberit ProPlanner: „Mit der Planungssoftware berechnen wir die genauen Mengen der benötigten Komponenten für den Auftrag. So vermeiden wir Materialüberschüsse bei der Bestellung beim Großhandel und können dem Bauherrn zusätzlich Planungssicherheit geben“, erklärt Christina Hainzl von MCP.

In nur vier Wochen fertigten Mitarbeiter des Betriebs die insgesamt 18 Geberit Quattro Sanitärwände für das Münchner Hotel.

In den Registern aus dem Installationssystem GIS kamen das Abwassersystem Silent-db20, das Trinkwasser- und Heizungssystem Mapress Edelstahl sowie Mepla zum Einsatz. Integriert wurden auch für jedes Bad ein Geberit Spülkasten, ein Duschelement mit Wandablauf sowie Anschlüsse für Waschtische und WCs.

Effizienter Einbau

An zwei festgelegten Einbautagen wurden die Sanitärwände, die bedingt durch die maximale Größe der Bauöffnung aus je zwei Teilen bestanden, just-in-time auf die Baustelle geliefert und mit einem Kran in das Gebäude gehoben.

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Bild 4: Aus je zwei Teilen der Sanitärwand entstehen so die Trennwände der 36 Hotelzimmer
Bilder: Geberit

Die Installateure der Firma Stumbaum GmbH aus Schöngeising nahmen die Elemente durch eine Bauöffnung entgegen  (Bild 2) und fügten sie an den vorgesehenen Stellen im Gebäude zusammen (Bild 3).

Anschließend verbanden sie Stränge und Leitungen, verfüllten die Sanitärwände und Schächte mit Dämmmaterial und brachten die Systembeplankung an (Bild 4).

Dank der genauen Planung und dem hohen Vorfertigungsgrad gelang es den Installateuren, das Projekt zeit- und kosteneffizient abzuwickeln.

Andreas Pauli fasst zusammen: „Die werkseitige Vormontage der Systemwände hat auf der Baustelle einen enormen Zeitvorteil gebracht und war für das Projekt entscheidend. Ein konventioneller Einbau hätte pro Sanitärwand im Durchschnitt drei Arbeitstage gedauert. Dank der Vormontage konnten wir den Einbau so in nur zwei Tagen realisieren.“

Info → Geberit