Nachhaltig und effizient

Powerhouse in Berlin produziert durch Photovoltaik und Solarthermie Energie im Überfluss
In Berlin-Adlershof wurde im Spätsommer 2017 ein innovatives Plus-Energie-Projekt mit 128 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen fertiggestellt. Dort sind auf zwei der fünf Gebäuden Solarthermieanlagen für Warmwasser und Heizung der Mietwohnungen installiert; überschüssige Wärme wird in das angeschlossene Fernwärmenetz eingespeist.
Die restlichen Gebäude verfügen über Photovoltaikanlagen für die Stromversorgung. Damit keine Energie verloren geht, wurden die Wohnungen zusätzlich mit einem effizienten Lüftungssystem ausgestattet.
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Bild 1: Wohnbauprojekt Berlin-Adlershof: die Wärme für Heizung und Warmwasser wird über Solarthermieanlagen und der Strom über Photovoltaikanlagen bezogen
Bild: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH/A. Süß

Das Plus-Energie-Projekt in Berlin-Adlershof (Bild 1) zeichnet sich durch ein ganzheitliches Energie-Konzept aus, das für die Bewohner deutliche Vorteile hat.

Die Solarthermieanlage erzeugt Wärme, wobei Überschüsse in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Diese werden  im Winter eins zu eins mit dem Verbrauch der Mieter verrechnet, so dass die Nebenkosten überschaubar bleiben. Auch den Strom beziehen die Wohnungen zum Teil von ihren eigenen Photovoltaikanlagen.

Doch diese Vorteile lassen sich nur dann voll ausnutzen, wenn auch das Lüftungssystem an das Energiekonzept angepasst wird und möglichst effizient arbeitet.

Im September 2015 kam die PIN Planende Ingenieure GmbH auf die Lunos Lüftungstechnik GmbH für Raumluftsysteme mit der Anfrage zu, das Lüftungssystem für das Plus-Energie-Projekt zu planen. Die Unternehmen kannten sich bereits von früheren Wohnungsbau-Projekten.

Wichtige Kriterien waren vor allem, dass das technische Lösungskonzept mit allen notwendigen Bauteilen aus einer Hand kommt. Außerdem sollte der Nutzer das System einfach nach seinen Wünschen regeln können. So sollte zum Beispiel die Luftmenge steuerbar sein und die Ventilatoren mit einer sehr geringen Lautstärke arbeiten, um einen möglichst hohen Wohnkomfort zu gewährleisten.

Nach einer umfassenden Beratung entschied sich das Ingenieurbüro, die e2-Lüfter mit Wärmerückgewinnung in den Wohn- und Schlafräumen sowie die Abluftgeräte Silvento ec in allen Badezimmern zu installieren. Da bei der Konzeption der Geräte bereits auf einen hohen Wirkungsgrad und eine ausgezeichnete Energieeffizienz geachtet wurde, können sie die hohen energetischen Anforderungen problemlos erfüllen.

Lüftungsgerät erzielt Wärmebereitstellungsgrad von bis zu 96 %

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Bild 2: Die Lüftungsanlage, hier von außen gesehen, rundet das Energiekonzept ab

Die Lüftungsgeräte von Lunos ergänzen das ausgefeilte Energiekonzept des Wohnungsbauprojektes optimal (Bild 2), da sie standardmäßig einen niedrigen Verbrauch aufweisen. So benötigt der e2 mit einer Leistungsaufnahme von 0,09 W/m3/h nur sehr wenig Betriebsenergie, weshalb das Gerät die hohe Energieeffizienzklasse A erreicht.

Außerdem ist der Wärmerückgewinnungsgrad sehr hoch. Ausschlaggebend dafür ist die Arbeitsweise des Lüftungsgerätes: Der e2 nutzt das Prinzip des regenerativen Wärmetausches. Dafür entwickelte das Berliner Unternehmen einen kompakten Wärmespeicher aus einem Keramik-Verbundwerkstoff – den sogenannten Acuvent-Speicherstein. Dieser sitzt im Luftstrom eines ec-Motors mit Axialventilator.

Der Luftstrom wechselt in Intervallen von jeweils 70 Sekunden die Richtung, so dass sich die Keramik zunächst mit der Wärmeenergie der Raumluft aufladen kann und diese nach einem Richtungswechsel an die zugeführte Außenluft abgibt. Auf diese Weise werden bis zu 96 % der Heizenergie wiederverwendet.

Niedriger Lärmpegel dank speziellem Design

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Bild 3: Das Lüftungsgerät e2 wurde in den Schlaf- und Wohnräumen verbaut. Es zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Geräuschpegel und einen hohen Wärmerückgewinnungsgrad aus

Der e2 wird – abhängig von der Wohnungsgröße – idealerweise immer paarweise verbaut, um ein optimales Lüftungsergebnis zu erzielen. Während in den Zwei-Zimmer-Wohnungen zwei Geräte verbaut wurden, installierte Lunos in den Drei-Zimmer-Wohnungen vier und in den Vier-Zimmer-Wohnungen insgesamt sechs Geräte.

Dabei spielt es für den Geräuschpegel keine Rolle, wie viele e2 (Bild 3) eingesetzt werden – durch die hocheffizienten Motoren ist die Lüftungsanlage kaum zu hören. Die Motoren wurden mit der neuesten ec-Technologie ausgestattet. Daneben hat der Hersteller die Ventilatoren strömungsmechanisch überarbeitet und sie speziell ausgewuchtet, so dass kaum noch Laufgeräusche entstehen. Selbst auf der höchsten Stufe mit einem Fördervolumen von 38 m3/h wird lediglich ein Messflächenschalldruckpegel von 26 dB erreicht.

Gleiches gilt für Geräusche von außen: Lunos hat die Lüftungsanlagen soweit optimiert, dass sie einen hohen Schutz vor Straßenlärm bieten. Außerdem wurden waschbare Langzeitfilter verbaut, die die Frischluft für die Wohnung staubfrei halten. Das sorgt für angenehme Ruhe und schont die Gesundheit von Allergikern – selbst in der Nähe von verkehrsreichen Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen.

Höhere Effizienz durch optimierte Motoren

Die Lüftung der Funktionsräume übernimmt ebenfalls eine Entwicklung des Berliner Unternehmens: der Silvento ec. Das Abluftgerät (Bild 4) wurde in jüngster Vergangenheit dahingehend optimiert, dass es mit geringeren Volumenströmen zwischen 15 bis 60 m3/h betrieben werden kann und damit wesentlich effizienter und leiser arbeitet als bisherige Modelle: Die modifizierte Variante erreicht einen Schalldruckpegel von 22 bis maximal 35 dB(A).

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Bild 4: Der Silvento ec ist ein Abluftgerät und wurde im Badezimmer verbaut
Bilder 2-4: LUNOS Lüftungstechnik GmbH

Für eine einfache Steuerung wurde das Abluftgerät mit einer Basisplatine ausgestattet – auf Wunsch kann auch eine Komfortplatine eingesetzt werden. Im Fall der Basisplatine verfügt der Silvento ec bereits über sieben Lüftungsstufen.

Des Weiteren entschied sich das Ingenieurbüro dafür, den bereits serienmäßig enthaltenen Zeitnachlauf zu verwenden, so dass die Nutzung für den Bewohner noch bequemer wird – unangenehme Gerüche werden so effizient durch Frischluft ausgetauscht.

Durch die einfache Regelbarkeit und die Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse des Bewohners fügen sich sowohl der e2 als auch der Silvento ec gut in das Energie-Konzept des Ingenieurbüros ein. Dieses konnte sich bereits in vorherigen gemeinsamen Projekten von der Qualität der Lunos-Produkte überzeugen. So haben, betont das Ingenieurbüro, ein kompetenter Außenmitarbeiter des Herstellers und die Auslegungsunterlagen letzten Endes den Ausschlag gegeben, die Lüftungsgeräte bei einem größeren Projekt einzusetzen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Experten für Lüftungstechnik und dem Ingenieurbüro verlief erneut reibungslos. Der Gerätehersteller lieferte eine sehr gute Beratung bei der Auswahl und unterstützte das Ingenieurbüro kompetent bei der Dimensionierung der Geräte – insbesondere in Bezug auf die Frage, ob sich ein dezentrales oder zentrales Lüftungssystem besser für die Wohnung eignet. Dabei mussten auch architektonische Aspekte in die Planungen miteinbezogen werden.

 

Autorin

Cora Dünkel ist Marketingleiterin bei

der Lunos Lüftungstechnik GmbH, Berlin.