Sichere MSR-Technik in denkmalgeschütztem Gebäude

Gebäudeautomation sichert 300 000 Jahre Menschheitsgeschichte
Das staatliche Museum für Archäologie Chemnitz, kurz smac, erzählt von 300 000 Jahren Menschheitsgeschichte. Zeitgleich sind in dem ehemaligen Kaufhaus Schocken das Archäologische Archiv Sachsen und das Landesamt für Archäologie Sachsen beheimatet.
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Denkmalgeschützte Bauhausarchitektur – das ehemalige Kaufhaus Schocken in Chemnitz

Im Jahr 2008 übernahm der SBC Partner Matthias Kuhn, Inhaber der MSR Gebäudeautomation mit seiner Firma im Auftrag der Stadt Chemnitz die Sanierung und Installation der Gebäudeautomation in dem entkernten Haus.

Die Herausforderung

Während der Modernisierung des denkmalgeschützten Hauses mussten viele strenge Auflagen beachtet werden, um der besonderen Bauhausarchitektur gerecht zu werden. Die größten Heraus-forderungen der Gebäudeautomati-sierung lagen bei der Steuerung des Brandschutzes und einem eng tolerierten Klimabereich in den Ausstellungsräumen des Museums.

Die Forderungen einer relativen Feuchtigkeit von 60 % ± 5 % und einer Temperatur von 20 °C mit einer Abweichung von 1° Kelvin sollen stets zwingend realisiert werden.

Auch bei extremen Wetterbedingungen und stark frequentierten Besucherzahlen in den Räumen müssen diese engen Toleranzen zeitnah abgesichert werden. Dabei sollte der Umluftanteil variabel zum CO₂-Gehalt angepasst werden, um bei minimalen Energieeinsatz eine optimale Besucheratmosphäre zu schaffen.

Die Ziele

Mit der Kernsanierung des historischen Gebäudes sollte eine Anlage der bewährten Mess-, Steuer- und Regeltechnik eingebaut werden, die einfach zu bedienen ist und auch zukünftig stets kompatibel und erweiterbar ist. Außerdem sollte die Möglichkeit gegeben sein, über die Auswertung von Datenloggern zukünftig Betriebskosten und Nachhaltigkeit zu optimieren.

Die Lösung

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Durch Technologie modernster Art können die wertvollen Museumsgüter erhalten werden

Steuerungen von Saia Burgess Controls (SBC) vom Typ Saia PCD3 steuern und regeln IEC-konform als DDC-Systeme über das BACnet-Protokoll ca. 1 400 Sensoren und 600 Aktoren. Mit diesen Feldgeräten sowie 20 Stück PCD3-Steuerungen werden 40 Einzelraumregler und 28 Raumzonenregelungen im Museumsbereich und zahlreichen weiteren Anlagen des Haus Schocken betrieben.

Das Gesamtsystem wird von einem Web-Server mit zwei Bedienplätzen überwacht. Das Zusammenspiel von ca. 6 800 Datenpunkten kann damit personaleffizient bei hohen Sicherheitsanforderungen beobachtet und gelenkt werden.

Außerdem gehören zum ressourcenschonenden Betrieb zwei Vollklimaanlagen zur Luftkonditionierung von je 55 000 m³/h. Diese werden medial von einer zentralen Warmwasser- und Prozesskaltwasserstation sowie mehreren Unterverteilstationen versorgt.

Mit weiteren 10 raumlufttechnische Anlagen werden 80 000 m³ Luft stündlich umgewälzt.

Für den komplexen Betrieb des Museums ist weiterhin eine Sicherheitsentrauchungssteuerung mit 18 Szenarien sowie ein umfangreiches Leckage- Überwachungssystem in die Gebäudeautomation integriert. Die Entrauchungssteuerung dient dabei zur Fluchtwegsbelüftung und Verminderung der Rauchverschleppung. Das über mehrere Etagen wachende Leckagesystem dient dem Schutz der wertvollen Museumsgüter und der Erkennung von Undichtigkeiten in nicht einsehbaren Bereichen.

Vorteile und Ergebnisse

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Sichere Konservierung kann nur gewährleistet werden, wenn hohe und stark wechselnde Besucherzahlen in den Ausstellungsräumen keinen Einfluss auf das Klima nehmen
Bilder: Landesamt für Archäologie Sachsen / Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz / László Farkas

Für Systempartner Matthias Kuhn fiel die Entscheidung ganz klar auf die Produkte von SBC, da diese ein zertifiziertes offenes System mit BACnet-Protokoll bieten. Die zahlreichen Schnittstellen der Produkte sind ein großer Vorteil und tragen dazu bei, alle Bedingungen und Ansprüche eines komplexen Gebäudes zu erfüllen. Mit der M-Bus-Schnittstelle können Energiezähler einfach eingebunden werden.

Sowohl der Techniker vor Ort als auch der Systempartner verfügen über einen Remote-Zugriff. Das erleichtert den Service, spart Anfahrtskosten und ermöglicht eine schnelle Reaktionszeit. Bei Fragen kann der Techniker jederzeit den Systempartner kontaktieren. Durch die Saia PCD3 Steuerungen wird ein langfristig nachhaltiges Gebäudemanagement garantiert.

„Mit den Produkten von SBC werden hohe Industriestandards in der Funktionssicherheit und eine schnelle Verfügbarkeit bei Projektänderungen geboten. Dass SBC in der Gebäude-automation kein Mitbewerber im Anlagenbau, sondern auf die Produktherstellung fokussiert ist, ist ein sehr entscheidender Vorteil“, betont Matthias Kuhn. „Zudem bieten die Produkte dieses Herstellers eine hohe Packungsdichte, die eine platzsparende Bauweise ermöglicht. Auch sind die E/A-Module für spezielle Anlagenforderungen fein skalierbar verfügbar“, ergänzt Kuhn.

Das smac verfügt mit den Produkten von SBC über ein zukunftssicheres, kompatibles und flexibles System, das den konstant ändernden Bedingungen eines multifunktionalen Gebäudes gewachsen ist.

Info → Saia Burgess Controls (SBC)