Engpässe in der Warmwasserversorgung

Dezentrale Wohnungsübergabestation versorgt auch viele Verbrauchseinheiten in großen Gebäuden gleichzeitig
Bisher werden Zimmer in mehrfach belegten Gebäuden häufig zentral mit Kalt- und Warmwasser sowie einer temperaturgeregelten Zirkulationsleitung versorgt, um eine komfortable Warmwasserversorgung zu gewährleisten. Wenn viele Nutzer gleichzeitig warmes Wasser entnehmen, kann dies zu Engpässen in der Versorgung führen.
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Bild 1: Die GE 556-3 ist klein, kompakt und leistungsstark. Sie bietet eine hohe Schüttleistung von 20 l/min bei 40 K und einer Primärleistung von 56 kW

Allerdings muss innerhalb von 5 bis 10 Sekunden warmes Wasser mit einer Temperatur von etwa 45 °C zur Verfügung stehen, sonst können Mieter 3 bis 5 % Mietminderung geltend machen. Zudem müssen Betreiber seit Ende 2012 Trinkwasseranlagen regelmäßig auf Legionellen untersuchen.

Diese Pflicht gilt insbesondere dann, wenn mehr als 400 l warmes Wasser bevorratet werden oder das Warmwasservolumen in der Leitung bis hin zur entferntesten Zapfstelle 3 l übersteigt.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat die Giacomini GmbH aus Waldbröl die kompakte Wohnungsübergabestation GE 556-3 entwickelt (Bild 1). Sie kann bereits in kleine Nasszellen integriert werden und stellt stets ausreichend hygienisch einwandfreies Warmwasser zur Verfügung.

Mit einer maximalen Leistung von 56 kW erreicht sie eine Schüttleistung von 20 l/min bei einer Temperaturdifferenz von 40 K.

In Kranken- und Hotelzimmern sowie Studenten- und Seniorenheimen werden in aller Regel große Trinkwassermengen in Warmwasserbereitern bevorratet.

Um auch dort den hygienischen Anforderungen nachzukommen, bietet die Giacomini GmbH mit der Wohnungsübergabestation GE 556-3 eine einfache und kompakte Lösung zur dezentralen Erwärmung von Trinkwasser für kleine Verbrauchseinheiten in großen Gebäuden an.

Dezentrale Warmwassererzeugung erhöht Hygiene und Komfort

Die Wohnungsübergabestation GE 556-3 ist mit einem Edelstahlwärmetauscher ausgestattet und sämtliche Rohre sowie Armaturen, die Trinkwasser führen, bestehen aus Messing und Kupfer. Alle verwendeten Werkstoffe sind auch im Sanitärbereich unbedenklich einsetzbar und stehen auf der Positivliste des Umweltbundesamtes.

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Bild 2: Die Kugelhähne besitzen einen farbigen Flügelgriff, eine Wasserzähleranschlussverschraubung und ein zweifaches Innengewinde. Außerdem ist der R251WP zusätzlich gemäß DVGW-Regelwerk geprüft
Bilder: Giacomini GmbH

Um den Installationsaufwand auf ein Minimum zu reduzieren, erfolgt der Anschluss auf der Trinkwasserseite mit DVGW-geprüften Trinkwasserkugelhähnen und auf der Heizungsseite Heizungskugelhähnen (Bild 2), die ebenfalls von Giacomini entwickelt wurden. Dabei sind alle Kugelhähne zur leichteren Montage mit Überwurfmuttern versehen.

Die Anschlüsse für Vor- und Rücklauf der Heizung befinden sich auf der Primärseite, während der Kalt- und Warmwasseranschluss auf der Sekundärseite des Wärmetauschers angebracht sind. Somit können die Warmwasserentnahmestellen auf kürzestem Weg direkt von der Frischwasserstation versorgt werden.

Eine zentrale Warmwasserversorgung mit entsprechenden Versorgungsleitungen von und zum Warmwasserspeicher kann dabei ebenso entfallen wie die bei klassischen Trinkwasserinstallationen erforderliche temperatur- und differenzdruckgeregelte Zirkulationspumpe. Mittels des integrierten thermostatischen Warmwassermischventils lässt sich zudem die gewünschte Austrittstemperatur des frisch erzeugten warmen Wassers durch den Nutzer regeln.

Hydraulische Integration in das Wärmeverteilnetz

Um die Frischwasserstationen heizungsseitig untereinander abgleichen und in Heizsysteme integrieren zu können, sind sie mit einem statischen Strangregulierventil ausgestattet. Besonders interessant ist die Möglichkeit, das gesamte Trinkwasservolumen, das an den angeschlossenen Zapfstellen verbraucht wird, über die Übergabestation zu führen.

Somit genügt ein Kaltwasserzähler auf der Kaltwasserzulaufseite, um das gesamte Kalt- und Warmwasservolumen der nachgeschalteten Entnahmestellen zu erfassen.

Auch Platz für einen Wärmezähler ist vorhanden, wobei der Zähler im Rücklauf und die Vorlauftemperatursonde in einer Tauchhülse im Vorlauf angebracht werden. Im Auslieferungszustand befinden sich Passstücke an den Stellen, an denen die Zähler eingebaut werden können.

Da bei jedem Wärmetauschvorgang eine gewisse Menge an Abwärme entsteht, ist für die GE556-3 eine gedämmte Haube lieferbar. Durch die Integration der Wohnungsübergabestation in das Heizungsverteilnetz sind separate Pumpen, die den Wärmetauscher mit Heizungswasser versorgen, nicht erforderlich.

Autor

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Künkler, Technische Leitung Giacomini GmbH.