Traditionell fanden im März und April im Abstand von vier Wochen die ersten Regionalmessen der Branche im Nicht-ISH-Jahr statt. Den Anfang machte vom 6. bis 9. März 2018 die SHK ESSEN, gefolgt von der IFH/Intherm vom 10. bis 13. April in Nürnberg. Die jeweiligen Veranstalter zeigen sich zufrieden, Besucher und Aussteller geben den Fachmessen gute Noten.
Im Folgenden ein zusammenfassender Messerückblick.
Treffpunkt SHK ESSEN

Bad, Heizung und Klimatisierung
Über 44.000 Besucher strömten nach Angaben der Veranstalter auf die erste Fachmesse des Jahres für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien in Deutschland. Zu den Schwerpunkten im Angebot der rund 570 Aussteller aus 15 Nationen in der Messe Essen zählten unter anderem das generationengerechte Bad zum Wohlfühlen, die digitale Heizung und hybride Heizsysteme, energiesparende und smarte Lüftungs- und Klimasysteme sowie neue Trends in der Installationstechnik.
„Das war eine erfolgreiche SHK ESSEN. Hier trifft sich die Branche weit über NRW hinaus und pflegt den direkten Kontakt zwischen Herstellern, Handwerk, Architekten und Planern. Die Stärke der SHK ESSEN ist ihre kompakte und praxisbezogene Ausrichtung“, so das Fazit von Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen.
Auch für ihren ideellen Träger war die Messe ein Erfolg. Dazu Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer im Fachverband SHK NRW: „Das Handwerk zieht eine überaus positive Bilanz der SHK ESSEN 2018. Wir sind auf einem guten Weg, die neue Tagefolge Dienstag bis Freitag zu etablieren. Trotz der ausgezeichneten Auftragslage des Handwerks ließen es sich Unternehmer und Mitarbeiter nicht nehmen, diese so wichtige Branchenplattform zu besuchen. Insbesondere die Nachwuchsveranstaltungen des Fachverbandes, die Monteurtage am Dienstag und Freitag mit über 230 Monteuren und die hervorragend frequentierte Azubi-Lounge mit über 1100 Jugendlichen, sind ein Garant für die Begeisterung und Qualifizierung des Nachwuchses. Schließlich sind dies die SHK-ESSEN-Besucher von morgen.“
Sie wollen wiederkommen
69 % der Fachbesucher waren laut Befragung Entscheider mit Einkaufs- und Beschaffungskompetenz. Damit liegt dieser Anteil leicht über dem der vergangenen Laufzeit. Neben Sanitär, Heizung und Klima standen unter anderem Trinkwassertechnik und Entwässerungstechnik sowie Angebote rund um den Kundendienst hoch in der Gunst. 93 % waren mit dem Messeangebot vollkommen zufrieden oder zufrieden.

Alle Bilder zur SHK ESSEN: Messe Essen/Rainer Schimm
Die SHK ESSEN hinterließ beim Fachpublikum einen noch besseren Gesamteindruck als zuletzt: 95 % gaben an, mit ihrem Besuch vollkommen zufrieden oder zufrieden gewesen zu sein, vier Prozent mehr als 2016. 95 % empfehlen die Messe weiter (2016: 87 %), und 94 % planen einen erneuten Besuch (2016: 89 %).
Insgesamt 567 (2016: 556) Aussteller aus 15 (15) Nationen verzeichnete die SHK Essen 2018. Die Hochrechnung des letzten Messetages mit einbezogen kamen rund 35.500 (FKM-)registrierte*) Fachbesucher. Zusätzlich besuchten neben Gästen unter anderem Pressevertreter, Teilnehmer der Loyalty-Aktion, Ehrengäste und Delegationen sowie kommunale Vertreter die Veranstaltung.
Als Messe für Macher richtete sich die SHK ESSEN an Fachbesucher wie Handwerker, Architekten und Planer. Das Rahmenprogramm umfasste praxisbezogene Angebote des Fachverbandes SHK NRW wie die AZUBI-Lounge und die Monteurtage mit produktneutralen Vorträgen zur sicheren Gasinstallation, Öl-Anlagen und normgerechten Abdichtung von Sanitärobjekten.
Hinzu kamen der Belgien-Niederlande-Tag, eine Sonderschau mit moderner Heizungstechnologie am Stand des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und das Fachforum für Planung und Ausführung. Ein besonderer Erfolg waren die geführten Messerundgänge „von Profis für Profis“, die in diesem Jahr ihre Premiere feierten.
Im Trend
Badezimmer sollten für die Deutschen vor allem in jeder Lebensphase bequem nutzbar, praktisch und funktional sowie zum Entspannen und Wohlfühlen sein. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft. Eine Entwicklung, die Auswirkungen auf das Messeangebot hatte: Bodengleiche Duschen, pflegeleichte Werkstoffe, warme Farben und Naturmaterialien waren nur einige der Trends in den Hallen 10, 11 und 12. Erhöhten Komfort boten die Hersteller außerdem mit digitalen Armaturen für Dusche, Wanne und Waschtisch.
In den Hallen 1 bis 3 bestimmte neben hybriden Heizsystemen unter anderem die Digitalisierung der Heiztechnik das Angebot: Fast alle Hersteller präsentierten entsprechende Lösungen, die den Energieverbrauch laut BDH um bis zu 15 % reduzieren können. Daneben waren Lüftungs- und Klimasysteme ein Schwerpunkt. Im Mittelpunkt standen beispielsweise energiesparende und smarte Technologien, die Wärme rückgewinnen und die benötigte Leistung automatisch an den Bedarf anpassen.
Nach der Messe ist vor der Messe: 2020 öffnet die SHK ESSEN vom 10. bis 13. März – und strahlt in neuem Glanz. Nach der Modernisierung der Messe Essen erwartet Aussteller und Besucher eines der technisch modernsten Messegelände in Deutschland mit fünf neuen Hallen im nördlichen Areal, die noch größer, besser angebunden und klarer strukturiert sind. Außerdem wird das digitale Gebäudemanagement eine Stärkung als weiterer Schwerpunkt im Angebot der SHK ESSEN erfahren.
Info → SHK Essen, siehe auch den Vorbericht zur Messe
Treffpunkt Nürnberg

Die IFH/Intherm brachte ein SHK-Netzwerk von 611 Ausstellern mit 40.490 Besuchern in Nürnberg zusammen. Vor dem Hintergrund voller Auftragsbücher war es der Branche dennoch wichtig, sich persönlich ein Bild von der Zukunft ihrer Gewerke zu machen. Und diese sieht positiv aus: In einer unabhängigen Umfrage sagten acht von zehn IFH/Intherm-Besuchern, dass die wirtschaftliche Situation sich verbessern wird bzw. gleich bleibt.
Die IFH/Intherm wurde ihrem Ruf als Messe der Entscheider gerecht. Sechs von zehn Besuchern sind bei Investitionen in den Betrieb bzw. Kaufentscheidungen ausschlaggebend. Dieser Umstand zahlte auch auf das Zufriedenheitskonto der Aussteller ein. 89 % der Firmen vergaben Topbewertungen hinsichtlich der Besucherqualität an ihren Messeständen.
Die IFH/Intherm bot an den vier Messetagen einen kompakten und schnellen Marktüberblick über Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien. Sie hat Themen und Informationsangebote dem deutschen SHK-Handwerk so aufbereitet präsentiert, dass dieses Wissen schnell und gewinnbringend in den eigenen Geschäftsalltag integriert werden kann.
Top-Thema im Fokus
In diesem Jahr stand das Top-Thema der Branche, die Digitalisierung, im Fokus. Dabei erwarteten die Fachbesucher unter dem Messeschwerpunkt DIGITAL VERNETZT ein Spektrum an neuen Technologien sowie Fachvorträge. Jeder konnte sich mit Hilfe von 960 Vortragsminuten auf den neuesten Wissensstand bringen. Außerdem informierten 73 Firmen die SHK-Unternehmer, Fachplaner, Architekten, Experten der Wohnungswirtschaft sowie Vertreter des Großhandels in persönlichen Gesprächen über digitale Produkte und Lösungen. Für dieses umfassende Angebot gab es in der Befragung von 94,7 % der Besucher die besten Bewertungen.

Alle Bilder zur IFH/Intherm: GHM
Wer darüber hinaus mehr über den Einsatz von digitalen Heizungen im Smart Home der Zukunft erfahren wollte, informierte sich beispielsweise über die EEBUS-Initiative. Auf dem Stand des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) bekam das SHK-Handwerk erstmalig auf einer deutschen SHK-Messe in Live-Demonstrationen intelligentes Energiemanagement präsentiert. Großer Vorteil für die Handwerker ist die einfache Installation nach dem Motto plug & play.
Die beiden Beispiele DIGITAL VERNETZT und EEBUS zeigen, wie die IFH/Intherm sich ergänzend zur Produktschau auch als Wissensplattform positioniert. Gefragt nach den wichtigsten Zielen für ihren Messebesuch waren Weiterbildung, Suche nach Neuheiten und die Pflege von Geschäftsbeziehungen die Top-3-Gründe. Dabei lagen in der Besuchergunst die Bereiche Sanitär- und Heizungstechnik gleich auf.
Beide Themen waren auch die Schwerpunktthemen auf dem Forum Handwerk, das in den neu gestalteten Stand der SHK-Fachverbände integriert war. So erhielten die Fachbesucher dort beispielsweise Informationen über neue Lösungen in der Badvorfertigung sowie über die neue Badstudie der VDS, die auf der IFH/Intherm vorgestellt wurde.
Neue Fachtagung
Auf sehr große Resonanz stieß die Premiere der Fachtagung „Lebendige Ortsmitte“, die sich an Bürgermeister, kommunale Entscheidungsträger, Bauamtsleiter, Stadtplaner und -entwickler richtete. Gezielt nachgefragt wurden unter anderem die SHK-Kernthemen Energetische Heizungssanierung sowie barrierefreie Sanitärlösungen im sozialen Wohnungsbau. Über 160 Teilnehmer folgten der Einladung.
Das Fazit der Messebesucher fiel bei 94 % sehr positiv aus. Aufgrund der auf der IFH/Intherm erhaltenen Informationen, sind sich 89% sicher, dass sie vom 21. bis 24. April 2020 wieder die Messe in Nürnberg besuchen werden.
Info → IFH/Intherm, siehe auch den Vorbericht zur Messe
Stimmen zu den beiden Messen
SHK ESSEN
Nicole Dunker, Leitung Marketing und Kommunikation, Vaillant Deutschland: „Insgesamt sind wir mit dem Verlauf der SHK ESSEN sehr zufrieden. Das Interesse des Fachhandwerks an unseren Produkt- und Serviceinnovationen war auch in diesem Jahr wieder sehr hoch. Für uns hat die SHK ESSEN auch in diesem Jahr ihre Position als zweitstärkste Messe neben der ISH für alle Entscheider aus den Fachzielgruppen bestätigt. Im Vergleich zu den anderen Messetagen war lediglich der erste Messetag deutlich schwächer besucht. Hier wäre es wünschenswert, dass die Messe Essen im Vorfeld der nächsten SHK ESSEN 2020 stärker kommunizieren würde.“

Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH): „Die SHK ESSEN hat ihren Status als unangefochtene Leistungsschau der Heizungsindustrie in Westdeutschland eindrucksvoll bestätigt. Mit einem Einzugsgebiet von rund 20 Mio. Menschen ist die Messe eine attraktive Plattform für die Industrie um ihre Produkte zu präsentieren. Entsprechend stark waren die deutschen Heizungshersteller vertreten, die auf der SHK ESSEN den direkten Kontakt mit dem Handwerk pflegen. Zu den vorherrschenden Trends zählten beispielsweise hocheffiziente Gas- und Ölbrennwertkessel in Kombination mit Solarthermie. Außerdem prägten Wärmepumpen das Angebot, die sich als attraktive Lösungen für Neubau und Sanierung eignen. Außerdem standen digitale heiztechnische Lösungen im Fokus. Diese Systeme ermöglichen zusätzliche Einsparpotenziale und bieten dem Anwender ein Plus an Komfort.“

Thilo C. Pahl, Vorsitzender im Industrieforum Sanitär und geschäftsführender Gesellschafter Bette: „Die SHK ESSEN war erneut eine Veranstaltung, bei der viele gute Gespräche geführt wurden. Nach einem ruhigeren Dienstag war der Benelux-Tag am Mittwoch ein voller Erfolg, mit vielen Besuchern aus Holland und Belgien. Auch der Donnerstag war gut besucht. Es hat sich erneut gezeigt, dass die SHK ESSEN eine Messe ist, bei der die Kontaktpflege eine zentrale Bedeutung hat.“
IFH/Intherm Nürnberg

Klaus Plaschka, Geschäftsführer der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH: „Die IFH/Intherm löste ihr Versprechen als Deutschlands wichtigste SHK-Messe im Jahr 2018 ein. Dies belegen eindrucksvoll die nach FKM-Richtlinien*) gezählten Aussteller und Besucher. Auch wenn die Entscheiderquote auf der Messe phänomenal war, denken wir sehr stark auch an die nächste Generation der Entscheider. Daher werden wir unser Fortbildungsangebot für 2020 gerne noch weiter ausbauen, um trotz hoher Auftragslage wieder mehr junge Gesellen und Meister für den Besuch zu mobilisieren.“

Joachim Butz, Vorsitzender des IFH-Fachbeirats sowie Vorsitzender des SHK-Fachverbandes Baden-Württemberg: „Ausgehend von den Messeerfahrungen vor der IFH/Intherm und den vollen Auftragsbüchern unserer Betriebe, kamen viele Aussteller mit gespannten Erwartungen nach Nürnberg. Doch diese wichen bereits am ersten Messetag einer sehr positiven und zuversichtlichen Stimmung, die bis zum Schluss anhielt. Denn alle wissen, dass die IFH/Intherm die wichtigste Kontaktmesse zwischen Industrie und dem SHK-Handwerk darstellt. Erfreulich war auch zu sehen, dass der neu gestaltete Stand der SHK-Fachverbände mit seinem Beratungsangebot bei unseren Mitgliedern sehr gut ankam!“

Michael Hilpert, Landesinnungsmeister des SHK-Fachverbandes Bayern: „Die IFH/Intherm war die einzige SHK-Messe, auf der sich nur eingeführte Industriemarken präsentieren. Dies machte sich unweigerlich in der hohen Angebotsqualität bemerkbar. Es freut mich ganz besonders, dass das Einzugsgebiet der IFH/Intherm sich dieses Jahr erneut erweitert hat. Auch in diesem Jahr kamen wieder mehr SHK-Kollegen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Außerdem geht ein Dankeschön an die Großhandelshäuser, die uns in der Besucherlogistik stark unterstützt haben.“
*) Die Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) prüft die Aussteller- und Besucherzahlen. Unter www.fkm.de werden die zertifizierten Daten der deutschen Messen veröffentlicht.
Produktschau
Eine Auswahl der auf den Messen gezeigten Produkte stellt „Die-GebäudeTechnik.de“ in den nach Produktbereichen gegliederten Produktschauen Heiztechnik, Sanitärtechnik und Luft- und Klimatechnik vor.